Gitarre versenden – Eine bebilderte Anleitung
Das Verpacken einer Gitarre möchte ich dir in dieser kommentierten Fotostrecke zeigen.
Als Verpackungsmodell dient eine B.C. Rich Warlock – aufgrund ihrer spitzen Ecken ist sie etwas aufwendiger vor Schäden zu schützen.
Los geht’s!
Was ich zum Verpacken und zum Gitarrenversand genutzt habe:
Wie versende ich meine Gitarre?
Damit deine Gitarre sicher ankommt, müssen vor allem die empfindlichen Bereiche gut geschützt werden. Besonders wichtig sind Hals, Kopfplatte und alle spitzen oder hervorstehenden Stellen. Stabilisiere diese Bereiche sorgfältig, polstere die Gitarre rundum und fixiere sie anschließend sicher in einem passenden Gitarrenkarton.
Die richtige Kartongröße
Stelle vor dem Gitarre-Versenden sicher, dass du einen ausreichend großen Gitarrenkarton zur Hand hast.
Zwischen der Gitarre und den Kartonwänden sollte rundum genügend Platz für Verpackungsmaterial bleiben.
Im Laufe dieser Anleitung wirst du sehen, dass du einige Zentimeter Platz um die Gitarre herum benötigen wirst, um sie ausreichend polstern zu können.
Dennoch sollte die Gitarre nach dem Verpacken nicht mehr im Karton herumrutschen können.
Gitarrenkartons gibt es in unterschiedlichen Größen – so findest du für fast jedes Gitarrenmodell die passende Verpackung.
Belastung am Übergang von der Kopfplatte zum Hals minimieren
Im Fall einer abgewinkelten Kopfplatte, schütze ich den Gitarrenhals gerne mit einem Styroporblock, wie im ersten Bild schon gezeigt. Ihr könnt den Hals auch mit anderem Material schützen. Zusammengeknülltes Papier, Luftpolsterfolie…alles legitim. Stellt es euch vor, wie eine Kopfstütze.
Sollte der Karton samt Gitarre unsanft auf der Rückseite landen, schlägt die Kopfplatte dabei nicht zuerst auf den Kartonboden und ein Halsbruch wird erschwert.
Der erste Rundumschutz
Zuerst einmal habe ich die gesamte Gitarre mehrfach mit Luftpolsterfolie entwickelt. Die Investition in eine Rolle Luftpolsterfolie lohnt sich. Leicht abzurollen und leicht um die Gitarre zu legen. Es spart spart einfach enorm Zeit, wenn man sich nichts zurechtbasteln muss.
Die ersten Lagen Luftpolsterfolie sollen vor allem vor Kratzern und geringer Gewalteinwirkung schützen.
Der Kopfplatte habe ich eine Extraschicht verpasst.
Zum sicheren Versand reicht dies jedoch noch nicht aus.
Seiten, Kanten und Ecken schützen
Rand (im Fachjargon auch Zarge genannt), Hals und Kopfplatte müssen besonders geschützt werden.
Diese Stellen polstere ich für gewöhnlich noch dicker, als die Vorder- und Rückseite der Gitarre.
Letztere verteilen äußere Gewalteinwirkung auf eine größere Fläche.
Aber fällt die Gitarre auf die Zarge, wirkt die gesamte Kraft auf einen kleinen Punkt.
Hier bei meiner Warlock habe ich die empfindlichen Ecken dick mit Karton und später noch Luftpolsterfolie geschützt.
Viel hilft viel
Sowohl die empfindlichen „Hörner“ der Warlock als auch die Kopfplatte sind nun mit Pappe und Luftpolsterfolie vor Stößen geschützt.
Die Kopfplatte wird in den meisten Fällen nah an der Kartonwand liegen und sie ist generell etwas empfindlich.
Du darfst auch gerne einer rundgeformten Kopfplatte eine Extrabehandlung mit Karton verpassen.
Rundumschutz
Wie du gesehen hast, hatten wir noch viel Luft um die Gitarre herum. Sie kann also im Karton umherfliegen und so beschädigt werden.
Dies verhindere ich, indem ich nun den gesamten Freiraum mit Luftpolsterfolie und Pappe fülle.
Die gesamte Zarge ist nun durch seitliche Gewalteinwirkung geschützt und die Gitarre kann beim Versand nicht mehr im Karton hin und her rutschen.
An den Seiten habe ich dicken, steifen Karton. Er wurde nicht einfach locker hineingelegt.
Auch vorder und Rückseite schützen
Beim Zuklappen des Kartons fiel mir auf, dass die Gitarre noch Luft nach oben hat im Karton. Ich möchte aber möglichst jede mögliche Bewegung wärend des Gitarrenversands einschränken.
Also fülle ich den Karton nun noch mit weiterem Polstermaterial.
Positiver Nebeneffekt: So kann man sich auch mal den Gang zum Papierkontainer sparen.
Passt wie angegossen
So. Schließe ich jetzt die Klappen des Versandkartons, gibt es im inneren keinen Freiraum um die Gitarre mehr.
Ein Herumfliegen im Inneren wird verhindert und selbst einen Sturz aus größerer Höhe sollte die Gitarre jetzt unbeschadet überstehen.
Ich komme zum Fazit.
Fazit
Die Art, wie ich die Gitarre hier verpackt habe, mag auf den ersten Blick vielleicht etwas nach Overkill aussehen.
Aber du glaubst ja gar nicht, was ich beim Empfang von Gitarren schon erlebt habe.
Einige Modelle, die ich kaufte, kamen beschädigt an.
Wahnsinn, was manche Leute für eine geeignete Verpackung halten.
Einmal schaute die Kopfplatte halb aus dem Karton, und der Zusteller hat den Karton dabei noch wie einen Gehstock benutzt.
Bei jedem Schritt stützte er sich darauf, und die Kopfplatte schaute unten heraus.
Ich dachte, ich spinne. „Stopp! Stopp!“
Und selbst wenn der Zusteller gewissenhaft arbeitet, werden Pakete im Paketzentrum Stürzen aus bis zu 120 cm Höhe ausgesetzt.
Als ehemaliger Insider kann ich bestätigen, dass beim Entladen von Containern der Sturz auch mal aus noch größerer Höhe stattfinden kann.
Wenn du Geldverlust, Ärger und nachträglichen Aufwand vermeiden möchtest, packe deine Gitarre ordentlich ein.
Die Kosten dafür sind mehr als überschaubar – es lohnt sich.
Spätestens dann, wenn es beim Gitarre-Versenden mal ruppiger zugeht.
Tipp:
Den Tremolohobel schraubst du vor dem Versand ab, verpackst ihn ordentlich, damit er die Gitarre nicht beschädigen kann, und legst ihn dann gesondert in den Karton.
So machst du es bestenfalls auch mit weiterem Zubehör.



